Zehnerfahrt auf dem Hochrhein
Eine tolle Crew hat sich da zusammengefunden: 11 Paddler zwischen 27 und 76. Da war eine Bombenharmonie und es wurde so powerfull gepaddelt, dass der Fahrtenleiter Mifu lobende Worte fand. Es ist schon eine gute Sache, wenn die Mannschaft sich um praktisch nichts kümmern muss: Du kriegst ein Paddel in die Hand gedrückt und los geht's. Wahnsinn! - Alles hat gestimmt: die Fahrt, der Zeltplatz, das Wetter ( fast immer ). Aber Einzelheiten später.

Am Mittwoch, 21.6.00 : Anreise in Küssaberg - Kadelburg, Zelte aufbauen, erste Schwimmversuche im irrsinnig schnellfließenden Rhein.

Donnerstag starteten wir ca. 12:00 Uhr bei Sonnenschein, Wärme und kräftigem Gegenwind in Steckborn / Untersee, 15km unterhalb von Konstanz. Das ist noch richtig breiter See. Du merkst kein Fließen und musst richtig gegen die Wellen paddeln. Segler, Berge, Dörfer: wunderschön. Dann Pause in Stein am Rhein 14:00 - Mittelalterliche Schweitzer Stadt und Burg, große Fahrgastschiffe, Gaststätte ( Nudel Bude ). Weiterfahrt 14:00, inzwischen lockere Wolken: angenehmes Paddelwetter. Der Rhein beginnt : Du spürst das Fließen, das immer stärker wird. die Berge sind näher gerückt, dann die wunderschönen Klöster St. Katharinental und Paradies. Am Ruderclub Schaffhausen ist Tagesziel nach 28 km. Vom Wasser ein eindrucksvolles Stadtpanorama.

Nach Besichtigung des Rheinfalls und Bootsfahrt zum mittleren Felsen setzen wir am Freitag bei km 48,7 direkt unterhalb des Wasserfalls ein. Bei hoher Fließgeschwindigkeit fahren wir munter dahin, bis der Stau des 1. Wehres von Rheinau einsetzt. Das 8 m hohe Wehr wird ganz komfortabel überwunden mit einem ferngesteuerten Gleiswagen. Steuermann Mifu und Schlagmann Christoph halten das Boot. Die Crew geht die 120 m zu Fuß. So wird noch das 2. Wehr ohne Probleme überwunden. Aber dann: Am 3. Rheinauer Wehr wird die Schleppanlage umgebaut! Peterchen sieht keinen Weg mit dem Großboot über den Beton zu kommen. und es ist in der Tat schwierig. Wir finden eine Handkarren für Kleinboote - an einer Kette liegend - der mit einem 2,-DM - Stück gelöst werden kann. Mit diesem Gerät, das schier zusammenbrach konnte das Boot mit allen Kräften Millimeter für Millimeter über das Wehr gehievt werden. Als Balance haben die Galionsfiguren Edith, Traudel, Annelies und Doris todesmutig auf dem Vordersteven gehockt. Irgendwann ging das Boot dann doch unterhalb des Wehres zu Wasser und wir konnten die Fahrt fortsetzen bis zu einem bemerkenswerten Schweitzer Gasthaus, das früher mal ganz schön gewesen sein muss. Einzelheiten ersparen wir uns. Wir schafften es bis Eglisau um 17:00 und hatten 30 km hinter uns. Der Abend klang dann aus im "Öpfelbaum" , einem wunderschönen Gasthaus in Kadelburg mit fürstlichen Speisen, Wein und Bier.

Samstag starteten wir in Hohentengen ( km 81,5 ) unterhalb von Eglisau bei trüb-kühl-feuchtem Wetter. Erschüttert hat uns das überhaupt nicht - auch nicht das musterhafte Wehr mit ferngesteuerter Bootsschleppe aber dann die Schwälle und bei km 99 die "Koblenzer Laufen" mit WW 2 ! Aber das hat unser Steuermann Christoph bravourös gemeistert. Wir huschten an unserem Zeltplatz Hochrhein vorbei und landeten nach 25 km in Waldshut beim Motorbootclub Hochrhein, nachdem wir auf der rechten Seite das Wasserkraftwerk Schluchsee und auf der linken Seite das Atomkraftwerk Leibstadt in der Schweiz passiert hatten. Abends haben wir es uns gut gehen lassen bei Gegrilltem und guten Salaten von unseren Damen angerichtet, denen unser aller Dank gilt.

Sonntag war Heimreisetag. Nur Traudel und Edith haben noch einen Tag angehängt.

Gerhard Kratzer und Rudolf Stromberg © 2000/2009 Wiesbadener Kanu - Verein 1922 e.V. webmaster@wkv-wiesbaden.de