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Wochenendtour auf dem Main!

Eine Mainfahrt ist ein Erlebnis. In seinem Büchlein "Sterne über kleinen Flüssen" spricht Jatho vom "sommerseligen Main". Man eilt nicht und nehme sich Zeit, die vielen alten Städte, Städtchen und Dörfer mit ihren Fachwerkbauten, ihren Türmen und Stadtmauern, die Kirchen, Klöster und Rathäuser anzusehen.
So weit schön und gut. Nur unsere Fahrt von Hanau begann mit Regen! Grau in Grau war der Himmel. Der Main loss langsam dahin. 7 Paddlerinnen und Paddler machten sich in Richtung Sachsenhausen auf. Schlag für Schlag kamen wir der ersten Schleuse näher. Das Wetter wurde etwas besser. Es war kein Dauerregen mehr. Nach der Schleuse fanden wir auf der rechten Mainseite ein schönes Bootshaus mit Gastwirtschaft. Hier war Zeit zum Trocknen. Ein Bier und ein gutes Essen ließen das trübe Wetter schnell vergessen. Die Klamotten waren fast trocken, wie wir weiterziehen mussten. Das Wetter war immer noch sehr bescheiden, und so wurden die Paddelschläger stärker und stärker. Von weitem erblickten wir die Skyline vom Mainhatten. Schemenhaft konnte man einige Türme erkennen. Die letzte Schleuse für den heutigen Tag lag vor uns. Und dann waren wir im Bootshaus des Sachsenhäuser Kanu Verein angekommen. Dort verbrachten wir die Nacht. Nach einer wunderschönen warmen Dusche gingen wir gemeinsam nach Sachsenhausen.
Sachsenhausen ist zum Einen durch das Ebbelwoi-Viertel und zum Anderen durch das Museumsufer, der Kunst- und Kulturmeile der Mainmetropole, mit seinen 13 Museen (u.a. das Städel ), weit über die Grenzen Frankfurts hinaus bekannt.
Sachsenhausen am südlichen Mainufer, also dribbdebach gelegen, wurde urkundlich erstmals 1193 erwähnt und war von Anfang an ein Teil der Mainmetropole.

Eine Reservierung hatten wir in der Eppelwoi-Kneipe Dauth-Schneider. Er glänzt seit Generationen naturbelassen in altbewährter Schönheit. Klassenlos. Alterslos. Über den Dauth-Schneider in Tokio erzählen hieße soviel wie Eulen nach Atlanta tragen. Selten reüssierte eine Apfelweinkneipe dermaßen zum vollkommenen Typico. Oma packt am Tisch respektlos das Gebiß aus und schiebt es ungeniert rein. An großen Tischen schmettert der Gesangsverein „Germania" aus Bodenroth schonungslos sein „Schwarz-Braun ist die Haselnuss". Junge Cliquen antworten singend „We are the champions". 100 Jahre Volksvergnügen, hundert Jahre Augenschmaus und Endlos-Gaudi.
Und nun war da auch noch der WKV! Am langen Tisch wurde gegessen, getrunken, erzählt und gelacht. Trotz 300m Fußweg J hatten alle viel Spaß an diesem Abend. Um vierundzwanzig Uhr lagen alle in ihrer Koje und schlummerten mehr oder weniger tief und fest.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es von Sachsenhausen nach Okriftel. Das Wetter war traumhaft schön. Entschädigung für den Vortag. Langsam glitten wir an der Skyline von Frankfurt entlang. Man fühlt sich ganz klein vor den riesigen Türmen der Banken. An der Schleuse mussten wir leider umtragen, was aber mit einem Schluck Totwein und etwas Käse wunderbar funktioniert.
An dem schönen Städtchen Höchst kehrten wir ein und ließen uns das Bier und die Suppe gut schmecken. Die letzten paar Kilometer vergingen wie im Flug. Und wieder im Bootshaus angekommen konnten wir wieder einmal von einer schönen Fahrt erzählen.

MiFu

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