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Jugendfahrt nach Siegburg 2006

Wie jedes Jahr stand in der 5 Woche der Sommerferien die Jugendfahrt auf dem Programm.
Siegburg war diesmal unser Ziel. Waren wir an der Vorbesprechung noch insgesamt 27 Personen, so reduzierte die Wetterprognose die Teilnehmerzahl auf 20 Personen. Selbst Schuld, hatten wir doch gelernt, daß es kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur schlechte Kleidung.
Genug. Abfahrt. Wir fuhren also am 12.08.06 Richtung Siegburg und waren nach nur 2 Std. am Zielort angelangt.
Während ich uns anmeldete, testeten die Jungs schon mal den hiesigen Bolzplatz, der wie sollte es auch anders sein, mehr einer Suhlstelle glich.
Das konnte man den 5 Fußballern auch nach wenigen Minunten schon ansehen. Besonders Markus, der mit einem gekonnten Fallrückzieher sein technisches Know-how über Fußball präsentierte.
Der Aufbau des Vereinszeltes erwies sich auch als äußerst schwierig. Dazu muß man sagen, daß der Siegburger Kanu Club ein riesiges Gelände besitzt und wir einfach zu wenig Zelt dafür mitgebracht hatten.
Dank Jörg, der durch geschicktes Auspendeln und Hühnerknochen werfen einen Platz auswählte, gelang es uns dann doch.
Schlechtes Wetter? Ja hatten wir auch mal. Direkt nach dem alle Zelte aufgebaut und eingeräumt waren, öffnete der Himmel für 2 Std. seine Schleusen, zeigte, daß er nicht willens war uns Sonne zu spenden. Gutes zureden half dann doch und der nächste Regen folgte dann erst am späten Abend.
Am nächsten Morgen, Küchendienst begann um 07.30 Uhr, Frühstück war um 08.30 Uhr, wurden wir von dem fortlaufenden prasseln des Regens vom Vorabend geweckt.
So richtig glücklich machte uns das nicht, aber wir begannen einfach erst Mal mit dem Frühstück.
Gegen 09.00 Uhr tat sich dann der Himmel auf und die Sonne blinzelte zwischen den Wolken durch. Gut so, mehr wollten wir ja nicht und so machten wir uns für unsere erste Paddeltour auf der Sieg fertig.
Lauthausen bis zu unserem Campingplatz war die erste 11 km lange Etappe. Während wir am Einsatzort noch die Busse wegfuhren, gingen die anderen schon mal aufs Wasser. Markus, unser mit 7 Jahren jüngster Paddler, testete gleich mal die Wassertemperatur, in dem er durch einen gezielten Schlag mit dem Paddel die erste Hälfte der Kenterrolle praktizierte. Kalt war seine Aussage. Noch schnell sein Boot ausleeren und dann ging es los.
Nach 100 m kam der erste Schwall, der von den 11 Kindern die an der Fahrt teilnahmen, mit einem riesen Gejaule begrüßt wurde. Unsere drei Slalomcracks, Christian, David und Yannik, zeigten dann gleich was sie von ihrem Trainer Richi gelernt hatten und schossen links und rechts in die Kehrwasser, machten Seilfähre und alles andere was es braucht um gut Boot zu fahren.
Sofie, 6 J. und unsere jüngste Teilnehmerin ( der Leser sollte spätestens hier den feinen Unterschied zwischen jüngste und jüngster bemerkt haben) beschwerte sich mehr darüber, daß sie naß geworden ist, doch am nächsten Schwall war dies auch kein Problem mehr für sie.
Nach ca. 2/3 der Strecke machten wir dann eine Rast und fuhren dann den Rest bis zum Campingplatz.
Die Zeit bis zum Abendessen nutzten die Jungs und Mädels dann mit am Seil schwingen ( Ist ähnlich wie stundenlanges Anstarren einer Wand, nur viel viel lustiger und lauter). Wie oben schon erwähnt, der Platz ist groß und das Gelände mit Bolzplatz, Baumhaus und zwei Seilen mit denen man von einem Baum aus übers Wasser schwingen kann nahe zu ideal für Kinder. Also Seil schwingen. Eigentlich hatten wir ja damit gerechnet, daß irgendwann mal einer vom Seil abrutscht und ins Wasser fällt, aber das war noch viel besser. Man verlängert das Seil, macht eine Fußschlaufe unten dran um noch besser und weiter raus schwingen zu können. Der Bastler hatte nur nicht bedacht, daß bei falschem Knoten sich die Schlaufe unter Belastung zu zieht und das Seil dann auch automatisch noch länger wird. Max zog sich nachdem Schwinger erst mal eine trockene Hose an.
Nach dem Abendessen spielten wir dann noch ein wenig Fußball, Karten und um 22.00 Uhr war für die Kinder Zeltruhe.
Am nächsten Tag fand dann wieder das gleiche Spiel mit dem Regen statt. Irgendwann Nachts angefangen und um 09.00 Uhr wieder aufgehört. Da wir die Boote am Platz liegen hatten bot es sich an vom Campingplatz aus runter zu fahren bis kurz unterhalb der Aggermündung. Streckenlänge 9 km. War aber Okay, da wir durch die Suche eines geeigneten Aussatzortes eine Menge Zeit verplempert hatten. Außerdem mussten wir ja auch noch Einkaufen, da wir nur für zwei Tage Essen mitgenommen hatten. Schön war vor allem, da ein Stück unterhalb vom Campingplatz ein Wehr war mit einer 15 m langen Bootsrutsche.
Genügend Wasser war noch drauf auf der mittlerweile sehr seicht werdenden Sieg, zumindest soviel, daß wir die Tour ohne großartige Schrammen am Unterschiff beenden konnten.
Für den nächsten Tag hatten wir dann Freizeitbad eingeplant. Schon am Vorabend hatten wir über den Wetterbericht diskutiert. Der lautete: Der schlechteste Tag in dieser Woche. Dauerregen und Sturm.
Da ist Freizeitbad wirklich nicht schlecht.
So genossen wir das wohl temperierte Wasser, rutschten, relaxten und störten uns nicht dran, daß es nicht regnete und stürmte.
Gegen 17.00 Uhr verließen wir dann das Schwimmbad. Pünktlichen zum Beginn eines besonders kräftigen Regengusses den Thomas engelsgleich fliegend und dann mit einer Polandung in einer Pfütze begrüßte. Aua.
Am Campingplatz angekommen gönnten sich die Wolken eine Pause und ließen uns trockenen Fußes zum Zelt gehen, bzw. Thomas humpeln.
Nach dem Abendessen saßen wir dann noch in gemütlicher Runde zusammen, spielten Karten und gingen dann irgendwann schlafen.
Mittwoch 07.00 Uhr, es regnet. Doch wie an den anderen Vortagen riß auch hier der Himmel auf. Kurze Hosen anziehen, ab in den Bus um an den Einsatzort, Eitorf zu fahren und in Lauthausen wieder auszusteigen.
15 km schöne Landschaft und ein kleines Flüsschen mit Lahncharakter versüßten uns den Tag. Im Gegensatz zu den Vortagen hatten wir nun den ruhigen Teil erwischt.
Nach 10 km pausierten wir dann auf einer Kiesbank, genossen die Sonne und vergaßen beinah, daß wir auch weiter fahren mußten.
Donnerstag folgte dann unsere letze Etappe auf der Sieg. Leicht verguckt wurden aus 17 km schnell 22 km und den Pegelstand hatten wir dann auch mal kurz vernachläßigt. Eigentlich wollten wir ja nur soweit oben einsetzen weil im Flußführer eine 60 m lange Bootsrutsche angekündigt war. Diese stellte sich allerdings als Flop raus. Aufgrund des Wasserstandes war aus der Rutsche eine Schiebe geworden. Zumindest mußten schwergewichtigere Personen ihr Boot „anschiebe" damit´s überhaupt vorwärts kam.
Danach wurde der Fluß extrem flach. Die letzten 5 km mußte mehr mehr als weniger getreidelt werden. Auf Kommentare von Anglern wie: Den Veranstalter müsste man ersäufen, aber es ist ja kein Wasser im Fluß oder Ratschlägen wie: macht Euch doch ein Rutschleder drunter, da habt ihr weniger Kratzer im Boot gab es keine Antwort von unsere Seite. Nur ein gequältes Grinsen und ein jaja, haha. Das Grinsen kennt ihr,100pro.
Irgendwann kamen wir dann auch an. Boote laden und zurück zum Platz. Jörg und Christoph, die an diesem Tag pausierten hatte schon für uns gekocht Für mich war diese Paddeltour natürlich noch nicht erledigt. Wem so etwas als Fahrtenleiter passiert ist, der kann nachfühlen welch böse Worte am Ende einer solchen Tour/ Tag fallen. Wer es nicht kennt, es nicht schön.
Hatte ich schon erwähnt, daß es nicht geregnet hatte?
Am nächsten Tag fuhren wir dann nach Köln. Bzw., nach dem Markus sich frisch angezogen hatte. Zu seinem Entsetzen mußte er feststellen, daß eine Hand beim am Seil schwingen nicht langt um sich gut festzuhalten.
Zuerst besichtigten wir das Schokoladenmuseum. Es war ganz interessant, aber besonders wichtig war natürlich der Schokoladenbrunnen.
Doch auch der war entäuschend. Nicht wie schon mal gesehen sprudelte die Schokolade an verschiedenen Öffnungen über das knapp 2 m hohe Geäst des Brunnens, sondern nur aus 4 armseligen Kanülen am Fuß.
Dafür konnte man sich an dem Brunnen so oft anstellen wie man wollte.
Nach dem Markus bei Waffel 26 schlecht wurde beschlossen wir uns in die oberen Etagen des Museums zu begeben. Sein großer Bruder Christian schaffte es nur auf 8 Waffeln, da es ihm zu peinlich war sich noch mal anzustellen.
Im oberen Stockwerk waren noch Werbeplakate, Werbespots und Verpackungen von früher ausgestellt.
Zum Abschluß mußten wir natürlich noch mal am Brunnen vorbei. Markus, absolut führend, erhöhte noch auf insgesamt 32 Waffeln, dann bewegten wir uns Richtung Dom, mit Zwischenstop an einer Eisdiele.
Und damit das Eis nicht zu sehr ansetzte, bestiegen wir noch den Kölner Dom, ein muß wenn man in Köln ist und eine gute Gelegenheit um seinen Blick über Köln schweifen zu lassen.
Dann fuhren wir wieder zum Platz zurück.
Samstag unser letzter Paddeltag.
Die Strecken auf der Sieg hatten wir so gut wie abgeklappert und außerdem hatte ich keine Lust mich wieder zu beschimpfen lassen.
Der Rhein bei Bonn war angesagt, 20 km.
Wie die Paddeltage zuvor ließ uns auch hier der Wettergott nicht im Stich. Zwar drohte er kurz mit tiefschwarzen Wolken, doch verschonte uns mit nach unserer Meinung überflüssigen Regengüssen, zumindest während des Paddelns.
Kurz nach dem wir die Boote geladen hatten fing es dann wieder an heftig zu regnen und bei erreichen des Zeltplatzes hört es wieder auf. Perfektes Timing.
Morgens früh erwacht, merkte man schon wie die Sonne das Zelt aufheizte.
Gut so für den Abreisetag. Da kriegen wir alles trocken heim.
Nach dem Frühstück fingen wir dann an zu Packen. Jeder erst mal seine Sachen und dann nach und nach das Vereinszelte usw.
Kurz bevor wir anfingen das Vereinszelt zu laden fing es dann an zu regnen. Nicht lange, aber heftig und auch nur solange bis alles richtig naß war. Also doch alles zum Trocknen aufhängen.
Danach luden wir fertig und starteten Richtung Wiesbaden. Etwas mehr als 2 Std. brauchten wir aufgrund eines Staus für die Rückfahrt. Im Verein angekommen luden wir schnell die Hänger aus. Alle Eltern packten mit an, so daß wir sehr schnell fertig wurden.
Noch mal vielen Dank an alle Helfer.

Jo

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