Slalom und Jugend in Sault Brenaz

Im Juli trieb es uns zum Wildwassertraining nach Sault Brenaz. 9 Mann und Frau stark, davon 3 erfahrene Paddler und 6 Anfänger fuhren wir am 15 Juli los. Nach einer endlos langen Busfahrt, wir hatten eine ca. 120km längere „Abkürzung" genommen und konnten somit das Rhonetal per Landstraße von Süden aus kommend genießen, kamen wir dann in Sault Brenaz an. Schon während der Busfahrt brüllte uns die Sonne mit über 40°C im Schatten ihre Hitze entgegen und so beschlossen wir vor dem Zeltaufbau uns erst ein Mal ein Eis zu gönnen.
Dann Zeltaufbau, Essen und Schlafen.
Am nächsten Tag bestritten wir dann unser erstes Training auf der Strecke. Eingeteilt in Gruppen, Richi kümmerte sich um die Slalomjungend, Tom und ich um die Wanderjugend, stürzten wir uns ins Vergnügen Wildwasser. Natürlich erst mal den soften Teil. Den schwereren Teil hoben wir uns erst mal für den Rest der Woche auf. Kurz um, jeden Tag zwei Trainingseinheiten mit Steigerung des Schwierigkeitsgrades sowie einer Steigerung der Kenterungen von Schwierigkeitsgrad zu Schwierigkeitsgrad. Wenn es auch noch nicht so richtig klappte, so sorgten Sonne und angenehme Wassertemperaturen zu mindestens dafür, daß der Spaß erhalten blieb.
Nach 4 Tagen intensivsten Trainings machten wir dann einen Ruhetag. Wir besuchten vor Ort erst die Grotte de la Palme.
Eine sehr schöne, sehenswerte Grotte, mit einem riesigen Portal an dessen Eingang rechts eine kleine Kapelle in ca. 10 m Höhe gebaut war. Auch die Führung erwies sich als äußerst sehens- und empfehlenswert. Riesige Stalagmiden wie z.B. der Mönch ( es sah wirklich so aus) sowie eine Reihe von Stalagtiden die in Form einer Trauerweide an der Wand herunter rankten.
Danach fuhren wir zum Campingplatz. Action war angesagt. Schließlich hatten wir für 2 Std. ein Raft reserviert und die Zeit wollten wir jetzt voll nutzen.
Leider gab es nur 6 Pers.- Rafts , aber wo 6 Platz haben, da passen auch 9 rein.
Die erste Runde befuhren wir erst mal vorsichtig. Das hieß nur einmal umkippen oder besser in der erst besten Welle die Hälfte der Mannschaft aus dem Boot leeren. Alle eingesammelt ging es dann weiter durch das S und dann die schwierigste Passage, durch den Plup und die drei Walzen.
Noch mal!
Jetzt mit etwas mehr Technik und vorher noch etwas zur Klärung: Hydrospeed ist ein etwas besseres Schwimmbrett, auf dem die Person liegt und sich mit Taucherflossen vorwärtstreibt).
Also Technik.. Zweites Kehrwasser rechts, ein paar Hydospeedfahrer erschrecken und dann mit einem lauten Attention ( französisch ausgesprochen attohnsiohn, damit die uns verstehen) rein in die Welle und surfen. Mist wieder halbes Boot leer. Eingesammelt und noch mal. Zu Rufen brauchten wir jetzt nicht mehr, den die gelehrigen Hydrospeedfahrer gingen jetzt unaufgefordert zur Seite. Wenn wunderte es auch, schließlich gibt es ja auch nicht so etwas wie Chancengleichheit zwischen Raft und Hydro.
Diesmal blieben wir alle im Boot, zumindest bis kurz vor dem berühmten S, also ca. 10m weiter. Komm, wir legen mal das Raft vor den Stein. Gesagt getan und diesmal war dann das Boot komplett leer.
Hatte ich schon mal das Wort einsammeln erwähnt? Die Mannschaft komplett ging es dann wieder auf den Plup zu. Yannik zog es vor diese Stelle zu meiden und ließ sich von uns vorher an Land fahren. Aber auch Christian trieb der Anblick dieses knapp 1,80m hohen Abfalls aus dem Boot und er rettete sich kurz davor durch einen heldenhaften Sprung auf einen Stein.
Einige Fahrten und auch Blessuren später gaben wir dann das Raft zurück. Wir waren uns einig, der Ruhetag war der anstrengendste Tag in dieser Woche.
Den Rest von der Woche hielten wir uns beim Training hauptsächlich im oberen schwierigeren Teil der Strecke auf.
Antonia wies in meiner Gruppe den größten Mut auf und befuhr Freitags als Erste die komplette Strecke von oben bis unten. Doch sie hatte wohl Gegenteiltag, daß konnte ich zumindest anhand ihrer Kenterungen lesen.
Hatte ich ihr vorher erklärt was sie nicht machen soll, so tat sie genau das.
Am Nachmittag folgte auch der Rest der Truppe, die es langsam leid war auf ein und der selben Stelle umzukippen.
Dann war Abreisetag. Schnell gepackt hatten wir ja und wir freuten uns darauf nach Hause zufahren.
Nach 250 km Heimweg platzte uns der Reifen am Hänger. ( Zur Klärung: Es zuppelt hinten ein wenig und dann fängt das Rad an zu qualmen).
Dies verlängerte unsere Rückfahrt, so daß wir um 22.00 Uhr, 3 Std. später als geplant, wohlbehalten in Wiesbaden ankamen.

Jo

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