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No dem Rhinfall usstige!

An Fronleichnam stand mal wieder eine 10-Kanadier Fahrt an, die Helmut Fritz organiesiert, aber seine Teilnahme leider kurzfristig absagen musste. . Dieses Jahr ging es zum Hochrhein. Ich wollte dieses Mal unbedingt mitfahren.. Gesagt, getan. Schon war ich auf dem Weg nach Küssaberg, wo der Campingplatz lag. Nach ca. 5-stündiger Fahrt kam ich dort an, war aber leider schon zu spät, da die anderen schon unterwegs waren für die Tagestour vom Bodensee nach Schaffhausen.

Die Tour ging von Mammern am Bodensee nach Schaffhausen. Der Bodensee ist glasklar, sodass man einige Meter tief ins Wasser schauen kann. Bei herrlichem Paddelwetter glitten die Boote Richtung Stein am Rhein. Dort machte die Gruppe halt und gönnte sich eine Ruhepause mit Schmaus und Trank. Weiter ging es nun bei guter Strömung Richtung Schaffhausen. Teilweise fühlt man sich hier wie in der Karibik. Grünes Wasser und schöne Sandbänke.
In Diessenhofen wurde dann nochmals eine kleine Rast an einem wunderschönen Biergarten eingelegt. Die Strecke nach Schaffhausen war dann nur noch ein Katzensprung und wir wussten ja auch wo wir aussteigen mussten: „No dem Rhifall usstige!"

Gegen 19.00 Uhr kam die Gruppe dann am Campingplatz an, wo sich jeder auf den auf den Abend vorbereitete. Bis spät in die Nacht wurde vor den Wohnwagen und Zelten noch geklönt.

Am nächsten Morgen ging es dann bei strahlendem Wetter auf zur nächsten Strecke von Schaffhausen nach Eglisau. Kurz vor dem ersten Grenzübergang nach Schaffhausen fiel mir siedendheiß ein, daß ich keine Papiere dabei hatte. Ich dachte, das kannste den anderen nicht erzählten und hab also gehofft, dass ich überhall durchkomme, ohne Kontrolle. Zweimal ging alles gut, ich konnte sogar noch mein Fahrzeug in Eglisau an der Ausstiegstelle abstellen. Jetzt mussten wir nur noch zurück zur Einstiegstelle, aber jetzt sollte mich das Glück verlassen. Wir kamen am Grenzübergang nach Schaffhausen an, und wie sollte es auch anders sein, da stand eine etwas ältere Frau in Uniform, gab uns einen kurzen Blick und sagte dann: „ Ihre Papiere bitte." Jetzt musste ich natürlich bekennen, und obwohl jeder im Auto, ausser mir, sich ausweisen konnte, blieb die Frau knallhart. Sie behielt die Papiere der anderen in der Hand, bis Edith das Fahrzeug umgedreht hatte und wir mussten umkehren zum Campingplatz, um meine Papiere zu holen. Wie peinlich!!!! Da haben natürlich ein paar unsere Mitfahrer gemeint, das wäre doch eine gute Gelegenheit, um eine kleine Erfrischungspause einzulegen bzw. ein Bierchen zu trinken. Danach ging es unverzüglich zurück zum Grenzübergang Schaffhausen und unserer Einstiegsstelle. Die anderen hatten inzwischen den Rheinfall bewundert. Aber Werner schimpfte natürlich sofort und fragte, wo wir geblieben wären, da sagte ich trockenen Tones, dass einige es für notwendig hielten, noch ein wenig Bier zu besorgen. Bevor er jedoch explodieren konnte, erzählte ich ihm dann doch die Wahrheit. Alles lachte und zog mich auf.

Dennoch ging es jetzt endlich los bei schönstem Wetter und bester Laune. Das Wasser war so klar, dass man die Fische schwimmen sehen konnte und auch die Landschaft war beeindruckend. Die Strömung hätte ein wenig schneller sein können und da es zwischendrin 3 Staustufen gab, stand das Wasser eher als das es floss. Nichtsdestotrotz, nach der 3. Staustufe hielten wir Ausschau nach einem Biergarten und wurden auch fündig. Schöne Lage, ellenlange Biertische und alles unter großen Bäumen im Schatten. Dazu ein kühles Bier, was will man mehr. Auch das Essen war gut. Es war einfach schön. Nach dieser schönen Pause, und bei einigen der Herren mehr als ein Bier, ging es dann weiter, wobei sich der eine oder andere dann ein wenig schwer tat. Warum wohl??? Dann ging's heimwärts bzw. zum Campinglpatz zurück.

Am nächsten Tag war dann die letzte Tour angesagt, die von Eglisau bis kurz vor Waldshut ging. Die Ausstiegsstelle war aber auf der schweizer Seite. Bevor wir überhaupt abfuhren, fragte mich jeder, ob ich auch meine Papiere dabei hatte, die ich dann stolz in meinem Säckli zeigen konnte. In Eglisau angekommen ging es dann auch gleich auf's Wasser und schon bald kam das erste Stauwerk. Hier erlebten wir dann eine Seltsamkeit. Es gab einen fahrbaren Untersatz für die Boote, der dann auf einer Schiene die Boote vom oberen Ende des Stauwerks zum unteren Ende fuhr. Der einzige Nachteil war, es durfte immer nur ein Paddler im Boot bleiben, die anderen mussten laufen. Nachdem wir die zweite Staustufe hinter uns hatten, meinte Mifu, wir sollten mal nach einer Einkehrmöglichkeit suchen, da das Wetter nicht mehr so toll aussah. Schliesslich entschieden wir uns für ein Schwimmbad, da es sonst nichts gab. Aber kaum waren wir dort angekommen und hatten es uns unter den Bäumen gemütlich gemacht, brach das Unwetter auch schon los, es blitzte, krachte und hagelte und alle stürzten sich lachend unter das Dach. Hier saßen wir dann auch noch eine Weile gemütlich zusammen, bis das Gewitter vorbei war. Dann ging es heimwärts.

An diesem Abend feierte der Campingplatz 5-ähriges Jubiläum und wir wollten dabei sein. Wir hatten vorab Tische reserviert und es wurde viel gegessen, viel getrunken und sehr viel gelacht. Irgendwann bin ich dann doch schlafen gegangen, aber am nächsten Morgen hörte ich, dass Michel noch ein (un)-freiwilliges Bad im Schwimmbecken genossen hat.

Am nächsten Tag ging's leider schon wieder heimwärts. Ich wär gern noch ein paar Tage geblieben. Dennoch muss ich sagen, dass trotz der langen Anfahrten zu Ein- und Ausstiegstellen der Hochrhein ein Erlebnis war und ich sicher nochmal hinfahren werde.

Sylvia K.

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