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Tim Maxeiners Internationale Kanuslalomsaison (1. Teil)

Nachdem ich mich, dank der Unterstützung des WKV, Anfang Mai für die Nationalmannschaft qualifizieren konnte, begann 4 Wochen später die internationale Saison mit der Europameisterschaft in Prag.


Die Wettkämpfe in der tschechischen Hauptstadt gehören traditionell zu den stimmungsvollsten und zuschauerreichsten Veranstaltungen im gesamten Jahr. Spätestens wenn es am Start nach Gulasch riecht und bereits um 10 Uhr morgens die Zuschauer mit einem Bier an der Strecke unterwegs sind, weiß man, dass man beim Rennen in Prag ist. Bereits im Vorfeld der Europameisterschaft war zu erwarten, dass die Umstellung auf die internationale Bühne nicht ganz unproblematisch werden könnte. Platz 10 im Team-Wettbewerb, gemeinsam mit Hannes Aigner (Olympia-Dritter von London 2012) und Sebastian Schubert (Gesamtweltcupsieger 2017), sowie Platz 30 im Einzel war demzufolge zwar nicht besonders erfreulich, aber im zu erwartenden Rahmen.

 

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Mitte Juni startete in Liptovsky Mikulas (SVK) die Weltcupserie. Wenn im Weltcup zum Teil mehr als 10 Fahrer innerhalb einer Sekunde liegen, ist der Grat zwischen einem guten und einem schlechten Ergebnis oftmals ziemlich klein, so dass regelmäßig Weltklassefahrer bereits das Halbfinale der besten 40 Fahrer verpassen. Mit einem ordentlichen 16. Platz reiste ich als zweitbester Deutscher aus der Slowakei nach Krakau (POL), wo der 2. Weltcup der Saison ausgetragen wurde. Mit dem Ziel das Finale der besten 10 zu erreichen, ging ich etwas zu viel Risiko, so dass ich nach einem verpassten Tor auf Rang 35 landete.

 

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Von Krakau aus flogen wir direkt nach Augsburg, um uns auf den Weltcup vor heimischem Publikum vorzubereiten. Ein Weltcup im eigenen Land ist immer etwas Besonderes. Man kennt viele Menschen an der Strecke, steht besonders im Fokus der Zuschauer und hat neben den Wettkämpfen weitere Verpflichtungen, wie z.B. Sponsorentermine und Autogrammstunden. Auch wenn mir dies viel Freude bereitete, war ich froh, als ich zu Beginn des Wochenendes endlich das machen konnte, was mir am meisten Spaß macht: Kanu fahren! Mit einem guten 7. Platz konnte ich mich in der Qualifikation bereits im Vorderfeld platzieren, so dass ich am Sonntag mit der Hoffnung auf mein erstes Weltcup-Finale an den Eiskanal fuhr. Nachdem direkt vor mir die Nummer 1 und 2 der Weltrangliste über die Strecke gegangen war, war es an der Zeit meine auf dem Rhein erlernten Kenntnisse zu zeigen und deren Zeit zu schlagen. Dies gelang, so dass ich das Halbfinale auf Platz 2 abschließen und mich für das Finale qualifizieren konnte. Vor mehreren tausend Zuschauern ein Finale mit Weltmeistern und Olympiasiegern zu fahren, war so ungefähr das, was ich mir vorgestellt habe, als ich vor ca. 30 Jahren zum ersten Mal vor unserem Bootshaus in ein Boot gestiegen bin. Dass ich bis zur zweiten Zwischenzeit in Führung gelegen und dann durch eine 50 Strafsekunden-Strafe am Ende auf Rang 10 gelandet bin, ist sowohl Teil der Geschichte des Wochenendes als auch unserer Sportart. Bei dieser Leistungsdichte gibt es keine andere Option als risikoreich zu fahren und eventuell Strafsekunden zu erhalten.

 

In den kommenden Wochen gilt es nun die entsprechenden Lehren aus den bisherigen Wettkämpfen zu ziehen und sich auf die weiteren Weltcups, die Anfang September in Slowenien und Spanien stattfinden, sowie die Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro (Ende September) vorzubereiten.

 

Besonderer Dank gilt an dieser Stelle nochmals dem gesamten WKV sowie allen „Daumendrückern“. Ohne Euch wäre meine sportliche Karriere nicht möglich gewesen!

 

 


 

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